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Klinikclowns im Kreis Steinfurt e.V.

Clowns bringen Trost und Freude

Lichtblick im St.-Agatha-Domizil für Bewohner und Mitarbeitende

Clowns bringen Trost und Freude

Die beiden Klinikclowns Mikoscha und Mimi gehen zweimal im Monat auf Visite in die Hausgemeinschaften im St.-Agatha-Domizil. Foto: Ansgar Hoeing

Gronau. Ein Lächeln kann mehr bewegen, als man denkt – das wissen die beiden Klinikclowns Mikoscha und Mimi nur zu gut. Zwei Mal im Monat gehen die beiden auf Visite in die Hausgemeinschaften im St.-Agatha-Domizil und besuchen die Bewohner sowohl in ihren Zimmern als auch in den Gemeinschaftsräumen. Was dabei zwischenmenschlich entsteht, ist mehr als nur ein Scherz: Es sind Lichtblicke im Alltag und Momente der heilenden Kraft des Humors.

»Wir bauen die Interaktion so auf, dass sich jeder wohlfühlt.« Susanne Wilken-Mikosch

Die Szenen, die sich in den Wohnräumen abspielen, sind nicht alltäglich. Mit bunten Nasen, schelmischem Lächeln und einer gehörigen Portion Spielfreude bringen Mikoscha und Mimi von dem Verein „Klinikclowns Steinfurt“, in ihrem Alltag auch als Susanne Wilken-Mikosch und Olinda Marinho e Campos bekannt, einen Hauch von Unbeschwertheit in das Leben der Senioren. Das Besondere daran? Ihre Besuche sind nicht nur Unterhaltung, sie sind ein gezielter Schritt zu seelischem Wohlbefinden, teilt der Fachbereich Altenhilfe der St.-Antonius-Hospital Gronau GmbH mit.

Die ausgebildeten Klinikclowns wissen genau, wie wichtig es ist, die Bewohner in ihrem eigenen Tempo und nach ihren Bedürfnissen einzubeziehen. „Es gibt Menschen, die lieber aus der Entfernung zuschauen“, sagt Susanne Wilken-Mikosch. „Das respektieren wir und bauen die Interaktion so auf, dass sich jeder wohlfühlt.“ Eine Herausforderung, die in vielen Situationen gut gemeistert werden kann, besonders wenn es um emotionale Unterstützung geht. „Zwei Clowns sind besser als einer“, ergänzt Olinda Marinho e Campos lächelnd. „Man kann sich aufeinander verlassen, sich ergänzen und gegenseitig reflektieren.“

Für viele ist das Lachen in schwierigen Zeiten eine Erleichterung. Humor schafft Abstand vom belastenden Alltag, löst Hemmungen und fördert mitmenschliche Begegnungen – und das auf vielfältige Weise. Auch wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen, dass Humor sowohl Körper als auch Seele stärkt. Der Wiener Psychiater Viktor E. Frankl, bekannt für seine humanistische Psychotherapie, nannte Humor eine „lernbare Fähigkeit“ und ein wichtiges Mittel in der Pflege und Therapie. Heute wird seine Einschätzung durch zahlreiche Studien gestützt, die die heilende Kraft des Lachens unterstreichen, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

„Ihr seid so lieb und fröhlich, kommt doch bald wieder“, sagt Maria, eine Bewohnerin des St.-Agatha-Domizils, nach einem Besuch von Mikoscha und Mimi. Ihr Gesicht strahlt, als sie die beiden Clowns verabschiedet. In diesem Moment scheint die Zeit stillzustehen. Die liebevolle und humorvolle Begegnung mit den Clowns kann eine Brücke sein, die das Gefühl von innerer Einsamkeit und Sorge durchbricht. „Der Humor darf aber nicht aufgesetzt sein. Wichtig ist es, ehrlich und echt zu sein. Das bedeutet, dass wir gut hinhören und besonders offen sind, für das, was gerade schwer und bedrückend ist“, betonen Mimi und Mikoscha gleichermaßen. Das Angebot der „Klinikclowns im Kreis Steinfurt“ richtet sich besonders an Menschen, die mit Krankheit, mit den Beschwerden des Alterns oder mit anderen psychischen Belastungen zu kämpfen haben. Deshalb besuchen sie auch Menschen, die palliativ versorgt werden. Die Einsätze der Clowns werden über Spenden finanziert.

»Zwei Clowns sind besser als einer.« Olinda Marinho e Campos

Friedhelm Harmeling, Seelsorger im St.-Agatha-Domizil, ist dankbar für das Engagement der Clowns, die auch für ihn und seine Kolleginnen und Kollegen eine Bereicherung bedeuten: „Ein ehrliches und wohlwollendes Lächeln ist mehr als ein Zeichen von Freude, es ist eine Erinnerun daran, dass selbst in schweren Zeiten eine kleine Portion Leichtigkeit möglich und nötig ist. Und besonders in diesen Zeiten ist es genau das was den Alltag erträglich macht – nicht nur für alte und kranke Menschen.“