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Klinikclowns im Kreis Steinfurt e.V.

Augenblicke der Nähe

Ausstellung „Das Herz wird nicht dement“ in der Volksbank Billerbeck eröffnet

Die Menschenliebe ausleben, die kann sie in ihrer Rolle als Clown. „Man findet Kontakt, schaut in die Augen und sieht was. Das ist Gold wert. Das ist das pure Leben“, sagt Olinda Marinho e Campos. Sie arbeitet als Clown mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Seit zehn Jahren. „Und ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, aufzuhören“, sagt die Billerbeckerin mit einem Lächeln.

Olinda Marinho e Campos gehört zu den Clowns, die seit gestern Nachmittag auf den 42 Bildern in der Volksbank Baumberge zu sehen sind. Dort ist die Fotoausstellung „Das Herz wird nicht dement“ des Vereins „Klinikclowns Kreis Steinfurt“ eröffnet worden. Die Bilder zeigen Begegnungen zwischen Clowns und an Demenz erkrankten Menschen im Emsdettener Altenwohnheim Sonnenhof.

Menschen mit Demenz reagieren noch immer auf Liebe und Wärme

Der Verein möchte mit dieser Ausstellung das Thema Klinikclowns und Demenz öffentlich thematisieren, denn die Menschen sind zunächst meist irritiert, erwarten sie doch Clowns eher in Verbindung mit Kindern. Doch gerade zu Menschen, die ihre Welt immer weniger mit dem Geist wahrnehmen, ist die körperliche Kontaktaufnahme wie ein Tor zu anderen: Menschen mit Demenz reagieren noch immer auf Liebe und Wärme.

Die Klinikclowns besuchen Einrichtungen, plaudern mit den Menschen, nehmen sie in den Arm. „Die Leute denken oft an Clowns im Zirkus, die über ihre eigenen Füße fallen. Ein Clown ist viel mehr. Er ist wahrhaftig“, sagt Birgitta Gutsch-Esser, Vorsitzende des Vereins. Alle Clowns des Vereins haben ein Schauspiel-Studium mit Spezialrichtung Clown absolviert. Der Verein finanziert sich aus Spenden.

Billerbecker Netzwerk Demenz initiierte Ausstellung

Initiiert hat die Ausstellung das Billerbecker Netzwerk Demenz. „Die Ausstellung ermöglicht einen ganz anderen Blick auf Menschen mit Demenz. Die Clowns veralbern die Menschen nicht. Sie gehen auf sie zu, öffnen ihre Herzen“, so Markus Wixmerten, Mitglied des Netzwerkes Demenz. Es sei eine Foto-Dokumentation mit anrührenden Bildern.

„Ich mag Clowns – seit meiner Kindheit. Sie sind lustig, verbreiten Frohsinn“, sagt Ingrid Stübecke von der Alzheimergesellschaft des Kreises Coesfeld, die die Ausstellung finanziert. „Es sind wunderschöne Augenblicke festgehalten. Augenblicke der Nähe und der Zuneigung. Die Fotos sind kostbar, weil diese Augenblicke so kostbar sind.“ Jedes der Bilder erzählt eine Geschichte. „Wir haben bewusst Untertitel weggelassen. Es geht darum, dass die Besuchereinfach einen Moment innehalten“, so Birgitta Gutsch- Esser. Musikalisch begleitet wurde die Ausstellungs-Eröffnung von der Veeh-Harfen- Gruppe. Die Fotos sind bis zum 23. Februar zu den Öffnungszeiten der Volksbank zu sehen.

Demenztag am 25. Februar

Die Ausstellungseröffnung ist der Auftakt für den anstehenden Demenztag, der am 25. Februar (Sonntag) von 11 bis 16 Uhr in der Alten Landwirtschaftsschule stattfindet. Es ist die zweite Auflage dieser Veranstaltung, die vom Netzwerk Demenz organisiert wird.

(Text: Stephanie Dircks)