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Logo der Klinikclowns Steinfurt Ballons der Klinikclowns
Klinikclowns im Kreis Steinfurt e.V.

Woher kommen eigentlich „unsere“ Klinikclowns?

Eine Reise in die Geschichte der Idee und des Kreisvereins Steinfurt

Woher kommen eigentlich „unsere“ Klinikclowns?

Mit ihnen fing im Kreis Steinfurt alles an: "Konrad" und "Lotta".

Rheine. Krankenhäuser sind für gewöhnlich kein Hort der Fröhlichkeit. Wenn jedoch erwachsene Menschen mit knallroter Nase auftauchen, leuchten Kinderaugen. Klinikclowns bringen kranke Kinder zum Lachen – soweit sind sich alle einig. Aber wie entstand eigentlich die Idee der Klinikclowns – und wie kam sie in den Kreis Steinfurt?

Patch Adams, Arzt und geistiger Vater der Klinikclown-Idee, wollte die Lebensqualität seiner Patienten verbessern und nahm schon mal die Clown-Nase mit zur Visite. „Seine Geschichte ist vielen bekannt und wurde auch verfilmt“, sagt Birgitta Gutsch-Esser, Vorsitzende der Klinikclowns im Kreis Steinfurt und Clownin a. D.

Klinikclowns – eine Idee reist um die Welt

Tatsächlich brachte aber brachte der New Yorker Schauspieler und Clown Michael Christensen Mitte der 80er Jahre Clowns in die Klinik – und zwar auf Einladung einer Kinderklinik. Aufgrund der großen Begeisterung hatte er ab da ein festes Engagement in der Klinik. „1994 kam Laura Fernandes, eine ehemalige Kollegin von Michael Christensen aus der New Yorker Truppe, nach Wiesbaden – seitdem werden auch in den Kliniken Deutschlands Clowns eingesetzt“, so Gutsch-Esser.

Die Klinikclowns im Kreis Steinfurt begannen ihre Arbeit 2001 im Mathias-Spital Rheine – zunächst unentgeltlich. Doch von Kinderlachen allein kann auch ein Clown nicht leben. Deswegen wurde nach ca. einem halben Jahr der Verein gegründet, der die Finanzierung für zunächst zwei Clowns sicherte: „Lotta“ und „Konrad“.

Clowns für Kinder und Senioren

Bald schon waren die Klinikclowns im Kreis Steinfurt auch in Senioreneinrichtungen gefragt: „Die Senioren dort erleben oft große Einsamkeit, und so baten immer mehr Einrichtungen uns zu kommen – besonders auch zu an Demenz erkrankten Menschen“, erzählt Gutsch-Esser. Denn die Herzensbegegnung funktioniert auch ohne Worte: „Das Herz wird nicht dement“ nennen die Klinikclowns ab 2013 die Ausstellung zu diesem Teil ihrer Arbeit.

Im Laufe der Jahre besuchten die Klinikclowns im Kreis Steinfurt auch Palliativpatienten, ein Hospiz und Behinderteneinrichtungen. „Auch Sterbende möchten noch lachen dürfen – wer stirbt, will nicht immer davon reden“, begründet Gutsch-Esser. Ihre Kollegen und sie haben gerade mit sterbenden Menschen Bewegendes erlebt. So viele verschiedene Einsatzorte bewältigen zwei Clowns nicht mehr allein: Mittlerweile ist die Riege auf sieben Clowns gewachsen, die in unterschiedlichen Zeitabständen zehn Einrichtungen in der Regel zu zweit besuchen.

Engagement nur für ausgebildete Künstler

Die Ausbildung der Clowns ist dabei enorm wichtig. „Wir engagieren nur ausgebildete Künstler; das sind die einzigen, die von unserer Organisation bezahlt werden“, betont Gutsch-Esser. „Dadurch garantieren wir die Professionalität der Arbeit.

Und was darf ein Lachen kosten? Eine dreistündige Clown-Visite mit zwei Clowns kostet 360 Euro. Für die aktuellen Projekte benötigt der Verein 60.00 Euro im Jahr. „Wir teilen uns die Summe mit den Institutionen, in denen wir tätig sind, denn die können das Geld nicht allein aufbringen“, erklärt Gutsch-Esser, warum der Verein Spenden sammelt. Denn die Klinikclowns-Finanzierung in Deutschland allgemein hinkt etwas hinterher: In anderen Ländern gibt es feste Budgets in den Einrichtungen für Clowns.

Präsenz zur Sicherung von Spenden

Um die Spenden aufzubringen, bringt sich der Verein immer wieder ins Gedächtnis – z. B. durch Ausstellungen, Foto-Kalender, öffentliche Veranstaltungen wie das Sommerfest 2018 und durch Öffentlichkeitsarbeit über Homepage, Presse und Social Media.